Der Harburger Integrationsrat (HIR) hat am Freitag sein zehnjähriges Jubiläum gefeiert. 19 ehrenamtlich gewählte Mitglieder aus unterschiedlichen Communities und Gesellschaftsschichten setzen sich aktiv für die Integration und Vielfalt in Harburg ein. Die Feier im Habibi-Atelier war zugleich eine Gelegenheit für ein Wiedersehen ehemaliger Mitglieder.
Der Werdegang des HIR begann bereits 2009 mit der ersten Idee, gefolgt von der Gründung des Vorläufers Migranet im Jahr 2010. Nach dem Antrag bei der Bezirksversammlung 2011 wurde in den Jahren 2012 und 2013 ein Leitbild erstellt, bevor es 2014 zur ersten Wahl kam. Anfang 2015 nahm der erste gewählte Integrationsrat seine Arbeit auf.
In den ersten vier Jahren wurden eine Geschäftsordnung erarbeitet, ein kleines Büro eingerichtet und neben fünf Integrationskonferenzen sowie vier Vielfaltfesten auch das bis heute bestehende Projekt „Studierende stärken Schülerinnen und Schüler“ (S Plus) ins Leben gerufen. Dieses erfolgreiche Projekt wurde kontinuierlich ausgebaut und verzeichnete wachsende Teilnehmerzahlen.
Der zweite Integrationsrat nahm 2019 seine Arbeit auf und konnte unter anderem eine Rezepte-Broschüre im Rahmen des Projekts „Multikulturelle Kulinarik“ veröffentlichen. Während der Pandemie wurde das Online-Fotoprojekt „Zusammenleben in Vielfalt“ ins Leben gerufen, und die Website erhielt eine professionelle Überarbeitung. Nach dem Lockdown fanden erneut Integrationskonferenzen und Vielfaltfeste statt, darunter eines an der Außenmühle im Park. Zudem wurde die Sprechstunde in der Bücherhalle Eddelbüttelstraße etabliert.
Seit Dezember 2024 ist der dritte und aktuelle Integrationsrat im Amt. Die Jubiläumsfeier bot eine Plattform für intensive Gespräche und Diskussionen. Nach den Grußworten fand eine Diskussionsrunde mit dem Regina und Jürgen Marek, Lena Çoban, Fernand Kantati und Cristopher Collin Hutson statt. Ein „heißer Stuhl“ ermöglichte es interessierten Gästen, sich aktiv zu beteiligen.
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Präsentation eines Kurzfilms von Künstler und Gastgeber Sly über sein neuestes Kunstprojekt. Gemeinsam mit Handwerkern mit Fluchthistorie wird ein mindestens drei Meter großes Metallboot gebaut, das in der Harburger Innenstadt ausgestellt werden soll. Das Kunstwerk soll die Dankbarkeit Geflüchteter symbolisieren und ihre aktive Rolle in der Gesellschaft betonen.
Für den kulturellen Teil des Abends sorgte der Kulturpalast, der die Technik bereitstellte und einen 13-jährigen Nachwuchsrapper mit gesellschaftskritischen Texten über Rassismus auf die Bühne brachte. Der ukrainische Chor „Malven“ begeisterte mit traditionellen Gesängen, und eine Band sorgte mit rockigen Klängen für ausgelassene Stimmung. Den Abschluss bildete ein DJ-Set von AlinaSinghx bis Mitternacht. Durch das Programm führte Karin Robben von der Lawaetz-Stiftung.
